Lindower Segler enttäuscht über Uneinigkeit der Stadtverordneten

Der Segel-Club Lindow (SCL) stoppt sämtliche Maßnahmen, die sich wertverbessernd auf das bislang noch unentgeltlich genutzte städtische Grundstück am Gudelacksee auswirken. Wie der Vorstand verlauten lässt, ist davon insbesondere der geplante Neubau von Umkleideräumen, eines Mehrzweckraumes, eines Heizraumes und eines Motorenraumes in einer Bausumme von ca. 100.000 Euro betroffen. Es bestanden gute Aussichten, für diese Optimierung der Sportstätte eine Förderung in Höhe von 75.000 Euro nach dem Goldenen Plan Ost zu erhalten. Doch die Stadt Lindow, die als Eigen¬tümerin der Grundfläche zustimmen müsste, versagt ihre Unterstützung. Der Grund dafür liegt in der immer noch bestehenden Uneinigkeit zwischen dem SCL und den Lindower Regatta Seglern (LRS), die sich neben dem SCL ebenfalls um den künftigen Pachtvertrag für dieses Grundstück bemühen. Von dem selbst verordneten Baustopp sollen ebenfalls die fest eingeplante Pflasterung des Eingangsweges mit einer Bausumme von ca. 6.000 Euro wie im Übrigen sämtliche Verschönerungs- und Instandhaltungsarbeiten an den Gebäuden betroffen sein, die sämtlich von den Mitgliedern des SCL und seiner Vorgängerorganisation errichtet und instandgehalten wurden, durch ihre feste Verbindung mit dem Grundstück aber der Stadt gehören.

Die Enttäuschung über die mangelnde Positionierung der Hauptausschussmitglieder nach der Anhörung am 18. August sei groß, berichtet der Vorstandsvorsitzende des SCL, Gert Wegner. Die Unsicherheit, das Gelände auch nach Mitte 2017 noch nutzen zu können, sei gewachsen. Bis zum 10. September noch fristgerecht eine Zustimmung der Stadt zu der großen Baumaßnahme zu erhalten, erscheine nun aussichtslos. Dies wirke sich absolut demotivierend auf die Mitglieder aus. Aus der Mitgliedschaft sei nun sogar die Forderung gekommen, die Schul-AG Segeln einzustellen, die der SCL für Schüler der Lindower Grundschule seit vielen Jahren – zurzeit auf eigene Kosten in Höhe von 1.000 € – betreibe. Der Vorstand habe dies aber abgelehnt, so Wegner. Trotz allem Verständnis dafür, dass man sich für die Stadt vorerst nicht mehr den Rücken krumm machen möge, wolle man die Kinder doch lieber heraushalten.

Beim SCL hofft man noch auf eine Einigung mit den LRS, obwohl bereits mehrere Angebote für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit durch die LRS abgelehnt wurden. Wegner erklärt, dass man als letztes Entgegenkommen den Vorschlag der Bürgermeisterin aufgreifen wolle und den LRS das alleinige Nutzungsrecht für den dem SCL gehörenden Uferstreifen an der Arthur-Fleury-Straße nebst Steganlage einräumen könnte. Bedingung wäre, dass die LRS dann die Bemühungen um das städtische Grundstück aufgeben müssten, so dass die SCL-Mitglieder ihrem bisherigen Vereinsleiben auf dem von Ihnen aufgebauten städtischen Gelände weiterhin ungeteilt nachgehen könnten. Denn eine friedvolle gemeinsame Nutzung dieses städtischen Geländes durch beide im Unguten auseinander gegangenen Parteien sei für viele nicht vorstellbar, so Wegner. Die SCL-Mitglieder seien im Übrigen durchaus bereit, die von der Stadt geforderte Pacht zu bezahlen. Zwar müssten die Mitgliedsbeiträge voraussichtlich drastisch erhöht werden. Der Vorstand will die Kostenlast allerdings durch eine ausgewogene Beitragsstruktur auf die ca. 75 Mitglieder so verteilen, dass auch finanziell schwächere und insbesondere die Jugendmitglieder hierdurch nicht so stark belastet werden. Der derzeitige Vorstand ist nach Aussage seines Vorsitzenden sehr darauf bedacht, den SCL nicht zu einem Elite-Verein werden zu lassen, sondern den Segelsport als Breitensport zu fördern und vor allem auch die Jugendlichen nicht mit hohen Beiträgen abzuschrecken. Ob dies realisiert werden kann, wird allerdings von der Pachthöhe abhängen. Sollte der SCL das Gelände hingegen verlieren, würde das bedeuten, dass er im nächsten Jahr sein 60-jähriges Jubiläum nicht mehr erreicht.

Joomla templates by a4joomla